Steigende Zinsen – jetzt Haus verkaufen?

Seit über zehn Jahren ging es bei den Kaufpreisen für Wohnimmobilien vielerorts nur nach oben. Eine hohe Nachfrage bei zu geringem Angebot war einer der Hauptgründe, vor allem in Metropolregionen oder Universitätsstädten und zunehmend auch im weiteren Umland sowie in begehrten Ferienregionen. Befeuert wurde die Nachfrage durch die über Jahre hinweg sehr niedrigen Zinsen, wodurch die Finanzierung einer eigenen Immobilie auch für solche Interessenten möglich wurde, für die ein eigenes Haus vorher unerschwinglich erschien. Mangels Anlage-Alternativen rückten Wohnimmobilien als „Betongold“ auch bei Anlegern in den Fokus. Allseits versprach man sich eine gute Wertsteigerung beim späteren Verkauf, und das unter den Bedingungen des letzten Jahrzehnts zu Recht.

Kreis der Suchkunden könnte schrumpfen

In den letzten Monaten ist allerdings eine Trendwende zu beobachten. Denn die Bauzinsen steigen. Für eine Zinsbindung von zehn Jahren zahlte man zu Jahresbeginn im Schnitt noch unter einem Prozent, jetzt, im Sommer 2022, sind es bereits rund 3,3 Prozent. Damit wird auch die Kreditvergabe und damit die Finanzierung der eigenen Immobilie teurer. Folge könnte ein sinkendes Interesse potenzieller Käufer sein und damit eine schrumpfende Nachfrage. Der Kreis der Suchkunden für ein Eigenheim wird kleiner, denn viele können sich die Finanzierung nun nicht mehr leisten. Und immerhin sind auch 20 bis 30 Prozent Eigenkapital erforderlich, die separat aufgebracht werden müssen, da diese Kosten von den Baukrediten in der Regel nicht gedeckt werden.

Experten zur aktuellen Entwicklung

Analysehäuser wie Empirica oder das Institut der deutschen Wirtschaft rechnen für die absehbare Zukunft mit stagnierenden oder – bei weiter steigendem Zinsniveau – sogar sinkenden Immobilienpreisen. Thomas Saar, Spezialist für Baufinanzierung bei der Dr. Klein Privatkunden AG in Wiesbaden, hat die Praxis täglich vor Augen. Seine Sicht auf die Entwicklungen: „In den letzten Jahren haben wir extreme Preissteigerungen erlebt – und zwar unabhängig von Makro- oder Mikrolagen. Das ist jetzt vorbei und die Preisentwicklung wird sich differenzieren: In strukturschwachen Regionen werden die Preise eher zurückgehen, zum Teil werden sie stagnieren. Vor allem in Metropolregionen können sie aber weiter steigen, wenn auch wahrscheinlich im niedrigen einstelligen Bereich. Bei Bestandsimmobilien wird die Energieeffizienz zunehmend relevant, wenn es um mögliche Erlöse geht.“

Kostentreiber Sanierung

Neben Zinssteigerungen, Inflation und sinkendem Wert des Euro spielen bei den gegenwärtigen Entwicklungen also auch die stark steigenden Energiekosten vor allem bei Gas und Öl eine Rolle. Der Immobilieneigentümer ist aufgefordert zu sanieren, wo es geht – Wärmedämmung, Photovoltaik, Wärmepumpen-Einbau sind die Stichworte. Dies im Sinne der Energie-Einsparung, aber auch zum Wohl der Umwelt. Großes Ziel ist eine massive Verringerung des CO2-Ausstoßes. Unsanierte Gebäude lassen sich schon jetzt oft nur noch unter Akzeptieren von Preisabschlägen veräußern.

Das alles kostet. Bei der allgemein zurzeit vorherrschenden Entwicklung bleibt da generell weniger Geld im Portemonnaie der Verbraucher und auch potenzieller Immobilienkäufer.

Immobilie verkaufen jetzt

Ein Ratschlag für alle, die bereits in der Vergangenheit immer wieder mit dem Gedanken gespielt haben, ihre Immobilie zu veräußern, aber lieber abwarten wollten: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, sich zu trennen. Denn nach dem oben geschilderten Szenario könnte der Kreis der Interessenten bald sinken und der Spielraum des Eigentümers beim Verkaufspreis tut es auch. Der Trend am Markt deutet auf stagnierende und womöglich auch fallende Preise hin. Wertverluste möchten Sie aber sicherlich vermeiden.

Unsere kompetenten ERA-Immobilienmakler sind Experten in Sachen Verkaufswertgutachten und bieten Ihnen jederzeit eine unverbindliche und kostenfreie Marktpreiseinschätzung Ihres Hauses oder Ihrer Eigentumswohnung an. Diese Maßnahme sollte eher früher als später erfolgen. Der Berater Ihres Vertrauens freut sich über Ihre Kontaktaufnahme und bietet Ihnen auch für die möglichen nächsten Schritte maßgeschneiderte Lösungen an. ERA-Büros gibt es bereits an fast 40 Standorten in Deutschland – auch in Ihrer Nähe.

Text: ERA Deutschland GmbH