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Immobilieneigentum im Alter: Dieses Sparpotenzial ergibt sich für Besitzer

Das eigene Heim ist in Deutschland als Altersvorsorge nicht nur beliebt, sondern auch als solche etabliert. Viele Bundesbürger wissen dabei vor allem die Vorteile zu schätzen, die eine eigene Immobilie über die Jahre hinweg mit sich bringt. So steht sie generell für Sicherheit und wird lange vor dem Eintritt ins Rentenalter mit Komfort in Verbindung gebracht. Im Alter geht das eigene Heim vor allem mit deutlichen Einsparungen einher. Gegenüber Mietern können Eigenheimbesitzer die monatlichen Belastungen deutlich minimieren.

Wie hoch die sich daraus ergebenden Einsparungen sind, hat der Verband der Privaten Bausparkassen in Deutschland errechnet. Für die Berechnung hat der Verband eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Demnach kann ein Rentnerpaar, das sich für die Investition in ein Eigenheim entschieden hat, monatlich im Durchschnitt 669 Euro sparen. Dieser Ersparnis steht eine durchschnittliche gesetzliche Rente von 1930 Euro in Deutschland gegenüber.

Demnach lassen sich die monatlichen Belastungen um rund 35 Prozent mit dem Kauf eines Eigenheims minimieren. Die aktuellen Zahlen unterstreichen, welche wichtige Position die eigene Immobilie im Mix einer gut geplanten und durchdachten Altersvorsorge einnimmt.

Regionale Unterschiede vorhanden

Auch wenn sich durch den Besitz der eigenen Immobilie bundesweit deutliche Einsparungen ergeben, gibt es regional gravierende Unterschiede. Diese sind zum einen den in Deutschland vorhandenen Mietunterschieden geschuldet. Zum anderen sind dafür aber auch die verschiedenen Rentenerhöhungen verantwortlich, die es auch weiterhin in West- und Ostdeutschland gibt.

So ist die durchschnittliche monatliche Einsparung im Westen mit 692 Euro pro Monat höher als in den neuen Bundesländern. Rentner können hier durch die eigene Immobilie monatlich noch einmal deutlich mehr sparen. Bei einer durchschnittlichen Rente von 1887 Euro macht dies eine Ersparnis von 36,7 Prozent.

Rentner im Osten sparen weniger

Nicht ganz so attraktiv ist die Einsparung für Rentner im Osten. Zwar sparen auch sie durch den Kauf einer eigenen Immobilie deutlich, doch die prozentuale Ersparnis ist geringer. Im Osten müssen Rentner mit einer durchschnittlichen Miete von 548 Euro rechnen. In dieser Summe sind die durchschnittlichen Mieten in Berlin bereits berücksichtigt.

Dieser monatlichen Ersparnis steht im Osten eine höhere Durchschnittsrente pro Monat gegenüber. Sie beträgt insgesamt 2155 Euro je Rentnerhaushalt. Damit würde die Miete hier mit 25,4 Prozent deutlich mehr als ein Viertel ausmachen.

Eigennutzung oder Verkauf? Beides ist möglich

Werden Immobilien bei der Planung der individuellen Altersvorsorge bedacht, steht zunächst oft die Frage im Raum, inwieweit diese im Alter für die Senioren eine finanzielle Entlastung darstellen. Grundsätzlich können Immobilien auf verschiedene Art und Weise die Vorsorge unterstützen. Die klassische Vorsorgelösung, die dann auch mit der oben genannten Einsparung einhergeht, ist die Eigennutzung. Die Immobilie wird also selbst genutzt, wodurch die monatliche Miete entfällt. Rentner können dadurch über deutlich mehr Geld im Monat verfügen. Das Haushaltsbudget wird entlastet.

Darüber hinaus gibt es noch eine weitere Möglichkeit, wie sich die Immobilie positiv auf die Altersvorsorge auswirken kann. Sie kann mit dem Renteneintritt verkauft werden. Der Kaufpreis kann dann direkt in die finanzielle Vorsorge fließen. Vor allem für Senioren, die nur über eine geringe monatliche Rente verfügen und deswegen auf Einnahmen angewiesen sind, ist das sicherlich besonders attraktiv.

Die dritte Variante, die geprüft werden sollte, ist die Vermietung der Immobilie. Sie beschert den Senioren monatliche Einnahmen, die in die Altersvorsorge fließen können. Wer über diese Vorsorgelösung beim Immobilienkauf nachdenkt, sollte vor allem der Auswahl der richtigen Immobilie viel Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen. Möglich ist diese Vorsorgelösung nämlich nur, wenn die Immobilie auch für die Vermietung attraktiv ist. Hier spielen gleich mehrere Faktoren eine wichtige Rolle.

Entscheidend ist beispielsweise die Lage der Objekte. Gerade Wohnungen und Häuser, die langfristig erfolgreich vermietet werden sollen, sollten sich in zentraler Lage befinden. Hoch ist die Nachfrage nach Immobilien gerade im urbanen Raum. Weiterhin sollte schon beim Kauf auf Größe und Ausstattung geachtet werden, sodass sich die Objekte später an eine breite Zielgruppe leicht vermieten lassen. Entscheidend ist hier natürlich immer der Investitionsbedarf. Wer Immobilien vermieten möchte, sollte vorab möglichst genau berechnen, welche Kosten durch Kauf, Sanierung und Vermarktung entstehen. So bieten sich nur solche Objekte als Altersvorsorge an, die dann im Alter auch wirklich Geld abwerfen.

Finanzierungen genau planen

Die meisten Immobilienkäufer müssen den Erwerb der Immobilie mithilfe einer Finanzierung stemmen. Hier macht es keinen Unterschied, ob das Objekt für die Altersvorsorge eingesetzt werden soll oder nicht. Gerade eine Finanzierung sollte aber so geplant werden, dass sie im Alter keine Belastung mehr darstellt. Hier spielen zwei Faktoren eine wichtige Rolle. Zum einen muss die Tilgungsrate genannt werden. Um die monatlichen Belastungen gering zu halten, entscheiden sich viele Immobilienkäufer für einen niedrigen Tilgungsanteil. Die Folge ist: Die Entschuldung dauert dann einfach viel zu lange. Gerade die aktuelle Niedrigzinsphase sorgt dafür, dass es durchaus attraktiv ist, die Tilgungsrate höher anzusiedeln. Sie sollte bei zwei bis drei Prozent der Kreditsumme liegen.

Weiterhin muss bei der Planung der Finanzierung unbedingt darauf geachtet werden, dass das Kreditende vor dem Renteneintritt liegt. Muss im Rentenalter die Immobilie weiter abbezahlt werden, entwickelt sich daraus schnell eine kaum überschaubare Verpflichtung für Senioren, die in diesem Fall eher zur Belastung als zur monatlichen Entlastung wird.

Hier haben vor allem Immobilienkäufer die Nase vorn, die sich in jungen Jahren bereits mit dem Gedanken der Altersvorsorge auseinandersetzen. Wer erst spät in diese Vorsorgeoption einsteigt, hat es dagegen in der Regel schwer und sollte mehrfach überdenken, ob sich der Kauf dann wirklich noch lohnt.

Immobilie allein reicht nicht aus

Die Immobilie gilt zurecht als attraktive und ebenso sichere Form der Altersvorsorge. Sie allein reicht aber in der Regel nicht aus, um der Rente entspannt entgegen zu schauen. Finanzexperten sind sich deswegen einig. Neben der Immobilie braucht es weitere Vorsorgebausteine, die für eine finanziell sichere Lage im Alter sorgen. Eine Möglichkeit können hier Fonds sein, die sich vor allem für diejenigen lohnen, die für eine Einzelinvestition nicht ausreichend Finanzstärke mitbringen.

Immobilien können eine Altersvorsorge unterstützen. Doch wie bei allen Vorsorgelösungen gilt auch hier: Sie müssen in erster Linie gut geplant sein und die Motivation des Käufers muss zu den individuellen Absichten passen. Hier gibt es deutliche Unterschiede. Wer in eine Immobilie investiert, bindet sein Kapital über einen längeren Zeitraum. Nicht immer lässt sich dieses wieder leicht lösen.

Text: Diginauten GmbH / ERA Deutschland GmbH
Bild: stock.adobe.com / Andy Dean