Wenn es um moderne Energieerzeugung fürs Haus geht, muss nicht immer die Wärmepumpe die erste Wahl sein. Eine solche Pumpe zieht Wärme aus Erde oder Luft und arbeitet, wenn sie mit Ökostrom betrieben wird, auch klimaneutral. Allerdings ist das nur bei gut gedämmten Häusern wirklich effizient und die Preise für die Anschaffung sind happig: Im Schnitt kostete eine Pumpe 2023 rund 31.000 Euro. Das sollte Grund genug sein, auch einmal genauer auf die Alternativen zu schauen.

Für warmes Wasser: Solarthermie

Eine Alternative zur Wärmepumpe bietet beispielsweise die Solarthermie. Nicht zu verwechseln mit einer Photovoltaikanlage, deren Solarzellen Sonnenstrahlen in elektrische Energie umwandeln. Bei der Solarthermie werden zwar ebenfalls Kollektoren eingesetzt, die aber sind anders konstruiert und fangen die Sonnenstrahlen ein, um Wasser zu erwärmen. Das geht natürlich nur, wenn die Sonne auch wirklich scheint. Besonders in den Wintermonaten eignet sich diese Methode daher in unseren Breitengraden nicht als alleinige Heizquelle. Die beste Möglichkeit: Kombinieren Sie die Technik als hybrides System mit einem herkömmlichen Heizkessel. Eine Solarthermie-Anlage mit Warmwasser und Heizfunktion kostet ab rund 9.000 Euro und lohnt laut Expertenberechnungen ab einem Dreipersonenhausalt und etwa 40 Kubikmetern Warmwasserbedarf pro Jahr.

Auf Holzbasis: Pelletheizung

Pelletheizungen sind ebenfalls eine attraktive Alternative. Sie verbrennen statt Öl oder Gas gepresste Holzreste. Diese Systeme kosten zurzeit im Schnitt allerdings rund 37.000 Euro, das liegt etwas über der Wärmepumpe. Dabei gibt es aber Unterstützung: Sowohl die KfW als auch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördern solche neuen Heizsysteme finanziell. Die Nachhaltigkeit der Pelletheizung ist allerdings umstritten. Denn Holz wächst zwar nach, das Verbrennen verursacht aber Feinstaub. Auch CO2-neutral sind die Heizungen nicht, da das Ausgangsmaterial Holz geschlagen, transportiert und getrocknet werden muss.

Hoher Wirkungsgrad: Brennstoffzellen

In Brennstoffzellenheizungen reagiert Sauerstoff mit Wasserstoff aus Erdgas. Dabei entsteht Energie, welche durch die Brennstoffzellenanlage in Strom und Wärme umgewandelt wird. Überzeugend ist der hohe Wirkungsgrad der Methode: Er liegt bei fast 100 Prozent, denn die Heizung produziert die Wärme direkt vor Ort. Allerdings besteht weiterhin eine Abhängigkeit vom Erdgas und seinen Preisen. Ein Brennstoffzellenheizsystem kostet etwa 35.000 bis 40.000 Euro. Das bedeutet: hoher Preis, aber auch hohe Effizienz! Richtig klimaneutral wären die Heizungen allerdings nur mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien.

Populär: Fernwärme

Beliebt hierzulande ist die Fernwärme: Jeder siebte Haushalt in Deutschland wird bereits auf dies Art beheizt, besonders in dichter besiedelten Regionen. Denn die Energie dafür stammt aus der Abwärme von Industrieanlagen, die über Rohrleitungen direkt ins Haus geliefert wird. Fernwärme bietet sich also vor allem in unseren Ballungsräumen an, wo es die passenden Industrien gibt. Hauseigentümer müssen zum Erhalt von Fernwärme eine Übergabestation einbauen, die das Netz mit dem Haus verbindet. Ob Eigentümer Fernwärme beziehen können, können sie bei ihrer Gemeinde oder Stadt erfragen. Die Kosten für die Einrichtung liegen zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Eingeschlossen bei dieser Berechnung sind auch die Entsorgung der Altanlage und der Einbau der Übergabestation. Und das ist im Gesamtpaket definitiv günstiger als eine neue Wärmepumpe!

Text: ERA Deutschland GmbH