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Update COVID-19 - Auch am Immobilienmarkt weitreichende Folgen

In ihrer Fernsehansprache hat Bundeskanzlerin Angela Merkel eindringlich betont, dass durch den Corona-Virus Deutschland die derzeit stärkste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg durchlebt. Im Moment beherrschen tägliche steigende Zahlen von Infizierten die Nachrichten. Das gesellschaftliche Leben kommt mehr und mehr zum Erliegen. Die Wirtschaft des Landes hat klar auf Krisenmodus geschaltet und die Börsen weltweit sinken deutlich ab. Für viele Bereiche hat das weitreichende Folgen und auch der Immobilienmarkt könnte in Zukunft betroffen sein.

Kommt es zu einem strukturellen Preisverfall?

Am „schwarzen Montag“ mussten Aktien einen dramatischen Wertverlust erfahren. Die Preise für Öl gehen in den Keller und sogar der Goldpreis konnte der Corona-Krise nicht standhalten. Im Gegensatz dazu stehen die Immobilien noch gut da. Zwar mussten auch hier an diesem „Schwarzen Montag“ Verluste hingenommen werden, aber bei Weitem nicht so dramatisch, wie sich dies beim Dax, dem deutschen Aktienindex, vollzogen hat. Wie die weitere Entwicklung aussieht, kann nur sehr schwer vorhergesagt werden. Alles hängt davon ab, wie der weitere Verlauf der Ausbreitung vom Corona-Virus verläuft. Es gibt hier Wirkungsketten, welche sehr komplex sind und deshalb nur schwer vorhersagbar sind. Interessant ist hier vor allem der Zusammenhang zwischen dem Virus und den Bauzinsen. Bereits im Februar dieses Jahres konnten Experten drohende Vorboten erkennen. Viele haben damals die Bundesanleihe als eine sichere Geldanlage ausgemacht. Doch auch hier musste schnell erkannt werden, dass die Rendite mit einer solchen Anleihe schnell abrutschte. Indirekt wurden damit auch die Hypothekenzinsen nach unten gedrückt. Nun hat die Pandemie die ganze Welt im Griff und es herrscht eine Art Ausnahmezustand. Für die weitere Zinsentwicklung bleibt dies natürlich nicht ohne Folgen.

Krise wird nicht abrupt enden

Von der Bundesregierung wird derzeit viel unternommen, um die deutsche Wirtschaft zu stützen und der Entwicklung entgegenzuwirken. Es muss sich jedoch auch jeder bewusst sein, dass es nach Ostern nicht mit der Krise vorbei sein wird. Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier noch Monate vergehen werden. Sicher ist, dass gerade jetzt die Verbraucher nicht nach Schnäppchen auf dem Immobilienmarkt suchen. Unwahrscheinlich ist auch, dass jeder jetzt bereit ist, in dieser Zeit sofort einen Kaufvertrag für eine Immobilie zu unterschreiben. Die meisten Menschen sind jetzt in der Regel beschäftigt zu kalkulieren, welche Folgen ihn in der nächsten Zeit erwarten könnten. Verluste von Arbeitsplätzen drohen, Kurzarbeit wird angeordnet. Eine solide Finanzplanung, vor allem für ein Projekt mit einer auf lange Zeit bestehenden Ratenverpflichtung, wird sehr gut überlegt. Es ist deshalb durchaus möglich, dass sich der Preisanstieg auf dem Immobilienmarkt erst einmal verlangsamt. Weiter ist möglich, dass mehr Immobilien zum Verkauf angeboten werden, weil viele ein Abrutschen der Preise fürchten. Es werden vermutlich auf längere Sicht deshalb mehr Objekte für eine deutlich längere Zeit auf dem Markt sein.

Mehrere Szenarien sind möglich

In der derzeitigen Situation sind vor allem Immobilieneigentümer betroffen. Pachteinnahmen und Mieteinnahmen, welche umsatzgebunden sind, brechen ein. Die Anfragen von Betroffenen auf eine Reduzierung oder Stundung der Miete oder Pacht werden ansteigen. Auch neue Anmietungen von Immobilien werden durch die unsichere Lage deutlich nach unten gehen. Doch die genaue Entwicklung ist im Moment wirklich nur schwer abzuschätzen. Es muss deshalb mit einigen Szenarien gerechnet werden, die sich mittelfristig oder langfristig ergeben können. Erreicht das Coronavirus in den nächsten Wochen ihren Höhepunkt im Bereich Ansteckungen und flacht danach ab, könnte nach einer kurzen Talsohle die Nachfrage wieder stark ansteigen. Die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt würden sich dann nur kurzfristig bemerkbar machen. Steigt aber die Zahl der Infizierten weiter in diesem Maße an, ist eine weltweite Rezession kaum zu vermeiden. Auf den Immobilienmarkt käme dann eine drastische Reduzierung an Nachfrage und Mieten zukommen und die Anzahl von Leerständen würde sich deutlich erhöhen. Davon sind nicht nur Neubauten und Immobilienkäufe betroffen, sondern auch der Wohnungsmarkt im Allgemeinen.

Wird die Baufinanzierung teurer?

Viele Menschen stellen sich auch die Frage, ob die Baufinanzierung oder die Finanzierung von Immobilien teurer wird. Doch auch dies ist in der heutigen Lage nur schwer zu beantworten. Dies zeigen auch die Aussagen von Experten. Es gibt einige, die vorhersagen, dass die Bauzinsen noch weiter sinken. Einige halten auf lange Sicht sogar Negativzinsen für möglich, auch wenn dies derzeit noch nicht in Sicht ist. Andere hingegen rechnen mit einer Steigung bei den Baufinanzierungskosten. Begründet wird dies mit einem wirtschaftlichen Abschwung durch Covid-19. Banken würden als Folge höhere Risiken für sich sehen und dies mit höheren Bauzinsen absichern. Festzustellen allerdings bleibt, dass das Coronavirus für derzeitig anhaltend niedrige Bauzinsen sorgt. Abhängig ist vieles, wie sich die Pandemie weiter entwickelt.

 

Text: Diginauten GmbH / ERA Deutschland GmbH
Bild: stock.adobe.com / Pcess609