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Attraktivität des Wohneigentums legt in der Corona-Krise weiter zu

Die Corona-Pandemie hatte nach den von der Bundesregierung beschlossenen Einschränkungen auch den Immobilienmarkt fest im Griff. Nach den vor Wochen beschlossenen Lockerungen und der wieder an Fahrt gewinnenden Nachfrage zeigt sich aber, dass der Markt der Krise trotzt. So hat Wohneigentum in Deutschland aufgrund der Pandemie keineswegs an Attraktivität verloren - ganz im Gegenteil. Die Nachfrage nach Wohneigentum ist hoch, denn gerade in Krisenzeiten gelten Immobilien als sicheres Investment.

Zu diesem Ergebnis kam eine jüngst von der FORTIS AG durchgeführte Umfrage. Hier gab der Großteil der Bundesbürger an, dass in ihren Augen Wohneigentum durch die Corona-Krise noch attraktiver geworden ist. Insgesamt 52 Prozent der Teilnehmer der repräsentativen Umfrage betonten, dass sich die Attraktivität weiter gesteigert habe. Gerade einmal 30 Prozent widersprechen dem.

Die Entwicklung der Nachfrage nach den ersten Lockerungen bestätigt die Ergebnisse der Umfrage zusätzlich. Demnach sind in diesen Tagen auch viele Schnäppchenjäger auf dem Weg und hoffen infolge der Corona-Krise auf deutliche Einsparungen beim Kauf einer Immobilie. Überraschend ist, dass aktuell vor allem Immobilien von einer höheren Nachfrage profitieren, die es vorher auf dem Markt eher schwer hatten. Hierzu gehören beispielsweise Objekte in ländlichen Lagen, die lange Zeit gerade den Angeboten im urbanen Umfeld nur schwer folgen konnten.

Was macht Wohneigentum so attraktiv?

Das hohe Interesse, das Wohneigentum genießt, liegt in seiner Sicherheit begründet. Es gibt kaum ein Investment, das als so krisensicher gilt wie dieses. Demnach schätzen insgesamt 42 Prozent der Umfrageteilnehmer ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung als Sicherheitsfaktor in unsicheren Zeiten ein. Der Anteil derer, die im Wohneigentum dagegen ein gewisses Risiko suchen, ist schwindend gering und liegt bei nur 11 Prozent.

Das klare “Ja” zum Wohneigentum ist trotzdem eine kleine Überraschung. Gerade die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sorgen immerhin dafür, dass in vielen Haushalten die finanzielle Lage derzeit als unsicher gilt. So bangen viele Arbeitnehmer um ihren Job oder befinden sich aktuell in Kurzarbeit. Trotz aller wirtschaftlicher Unsicherheit erklären insgesamt 27 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie gerade aktuell den Zeitpunkt für den Kauf von Wohneigentum als günstig einschätzen.

Allerdings würde sich jeder Zweite weiter in Geduld üben und zunächst genau abwarten, welche Auswirkungen die Krise letzten Endes wirklich hat. Erst dann sollte nach ihrer Auffassung schließlich die Entscheidung hinsichtlich eines solchen Investments fallen.

Wie geht es mit den Preisen weiter?

Letztlich dürfte die genaue Nachfrageentwicklung auf dem Immobilienmarkt auch von den Preisen abhängig sein. Doch gerade hier herrscht weitgehend Uneinigkeit bei den Verbrauchern. So schätzen die Umfrageteilnehmer die Preisentwicklung bei Wohneigentum sehr unterschiedlich ein. Insgesamt 29 Prozent rechnen infolge der Corona-Krise aktuell mit einem Preisrückgang. Gerade einmal 27 Prozent sind dagegen davon überzeugt, dass der Markt von der Krise profitiert und infolge der steigenden Nachfrage auch der Kaufpreis der Objekte wieder weiter zulegen wird.

Darüber hinaus rechnet etwa jeder Vierte, 24 Prozent der Teilnehmer, damit, dass es zu einer Stagnation kommt. Die aktuellen Auswertungen zeigen, dass Schnäppchenjäger derzeit in vielen Regionen Deutschlands nicht unbedingt die besten Karten beim Immobilienkauf haben. Tatsächlich können die Preise für Wohneigentum aktuell wohl weiter zulegen. Dies gilt nicht nur für die Objekte, die sich in ländlichen Lagen befinden, sondern auch für den städtischen Markt.

Auch wenn die Unsicherheit infolge der Corona-Krise groß ist, blicken die meisten Teilnehmer zuversichtlich in die Zukunft. Zwar wollen viele zunächst die tatsächlichen Auswirkungen der Krise abwarten, danach, so erklärten 39 Prozent, stehen sie dem Kauf von Wohneigentum aber durchaus offen gegenüber. Gerade einmal 21 Prozent erklärten, dass sie die Chancen für den Immobilienkauf nach der Krise eher als schlecht einschätzen.

Immobilien bleiben beliebte Anlage

Die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen, dass Wohneigentum gerade als Anlageoption für die Verbraucher weiterhin sehr attraktiv ist. Daran wird sich auch in den kommenden Jahren nicht viel ändern, zumal Experten derzeit davon ausgehen, dass der Investitionsdruck sogar noch steigen wird. An dieser Stelle profitiert der Immobilienmarkt von den Entwicklungen auf den Anlagemärkten. So gibt es nur noch wenige Alternativen für lukrative und krisensichere Anlagen. Viele klassische Anlagen haben an Attraktivität verloren, weil die Zinsen schwindend gering sind. Bei anderen blicken die Anleger dagegen einem viel zu hohem Risiko entgegen.

Viele flüchten sich daher aktuell in den Immobilienmarkt. Gefragt ist Wohneigentum aber nicht nur bei Selbstnutzern, sondern auch bei Kapitalanlegern. Darüber hinaus entscheiden sich viele bei der Wahl der Altersvorsorge für den Kauf von Immobilien und versuchen hier von einem sicheren Investment zu profitieren.

In den kommenden Monaten wird sich das weiter verstärken. Dafür sorgen zum einen die niedrigen Zinsen bei vielen Anlagen und zum anderen die auf den Finanzmärkten herrschenden Turbulenzen.

Wie wird es auf dem Markt weitergehen?

Unklar ist auch weiterhin, wie es auf dem Markt weitergehen wird. Fakt ist aber schon jetzt: Gerade in Krisenzeiten erweist sich der Immobilienmarkt als besonders stabil. Während die Finanzmärkte unter den eher schlechten Unternehmenszahlen leiden, die von den Betrieben für das erste Quartal bekanntgegeben wurden, sind die Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt im ersten Jahresviertel gegenteilig. Hier haben die Preise weiterhin deutlich zulegen können.

Das haben die ersten Auswertungen aus den Städten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Demnach sind die Immobilienpreise sowohl in Köln und Dortmund als auch in Düsseldorf in den letzten Monaten weiter gestiegen. Der Preiszuwachs bewegte sich hier zwischen zwei und vier Prozent.

Sicherlich steigen die Preise nicht mehr ganz so dynamisch, wie es noch im letzten Jahr der Fall war, doch dieser kleine Rückgang ist für Experten hinnehmbar. Auch weiterhin geht vielerorts die Schere zwischen Nachfrage und Angebot weit auseinander. So gibt es häufig nicht genügend Angebote, um den Bedarf wirklich zu decken. Genau diese Schere ist es, die den Immobilienmarkt in Krisenzeiten stabilisiert und dafür sorgt, dass die Preise weiter steigen oder zumindest auf dem Niveau verweilen, auf dem sie sich gerade befinden.

Doch wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird, bleibt weiter unklar. Demnach könnte der Immobilienmarkt zum Schluss doch noch unter Druck geraten. Als Gründe hierfür werden sinkende Löhne und die weiter schwächelnde Wirtschaft genannt. Darüber hinaus gibt es auch auf dem Immobilienmarkt immense Unterschiede. Während zum einen die Nachfrage für Wohneigentum hoch ist, sieht es auf dem Markt der Büroimmobilien weniger vielversprechend aus. Hier müssen sich die Investoren offenbar auf Einschränkungen und Rückgänge einstimmen.

Text: Diginauten GmbH / ERA Deutschland GmbH
Bild: stock.adobe.com / Roman Babakin