Altersgerechter Umbau: Zuschüsse der KfW nutzen

Immer mehr Babyboomer erreichen das Rentenalter. In den nächsten 15 Jahre wird die Zahl der Ruheständler in Deutschland auf über 20 Millionen steigen. Das bedeutet auch: Der Bedarf an altersgerechtem Wohnraum wächst. Doch nicht jede Immobilie ist entsprechend ausgestattet. Schon jetzt fehlen bundesweit rund 2,2 Millionen barrierearme Wohnungen. Wer als Pensionär so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben möchte, sollte sich also rechtzeitig darum kümmern, sein Haus oder seine Wohnung einmal unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls entsprechend umzubauen.

Bis zu 50.000 Euro förderfähig

Der Staat hilft. Zuschüsse gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Im Programm „Altersgerecht Umbauen" standen allein für 2023 75 Millionen Euro zur Verfügung. Zu den klassischen Modernisierungsmaßnahmen zählen der Einbau einer ebenerdigen Dusche oder der Einbau von Treppenaufzügen. Die Bedingungen: Interessierte müssen ihren Antrag stellen, bevor sie Verträge mit Handwerkern oder Lieferanten abschließen. Außerdem müssen die Arbeiten von Fachunternehmen ausgeführt werden. Anträge können online im Zuschussportal der KfW gestellt werden.

Für einzelne Umbaumaßnahmen gibt es Zuschüsse in Höhe von zehn Prozent der förderfähigen Kosten von 25.000 Euro, also maximal 2.500 Euro. Wenn eine komplette Wohneinheit umgestaltet wird und damit unter den Standard „Altersgerechtes Haus" fällt, liegt die Maximalförderung höher, bei 6.250 Euro, das sind 12,5 Prozent der förder­fähigen Kosten von dann bis zu 50.000 Euro. Der Effektivzins für ein Darlehen liegt derzeit bei 2,72 Prozent, die Laufzeit bei zehn Jahren und die Zinsbindung bei fünf Jahren. Der Kredit ist unabhängig vom Alter der Antragstellenden. Möglich ist auch die Förderung eines Wohnungskaufs, wenn die Immobilie entsprechend umgebaut wurde.

Barrierefreiheit, Beleuchtung und ausreichend Platz

Wer sein Heim umgestalten möchte, sollte auf ein paar Grundsätze achten. Stichworte sind Barrierefreiheit, der Ersatz der Wanne im Bad durch eine bodengleiche Dusche, eine ausreichende Beleuchtung, ein stufenloser Zugang zum Eigenheim sowie generell eine gute Erreichbarkeit aller wichtigen Räume und ausreichend Platz. In der Küche können absenkbare Schränke und Regale oder herunterfahrbare Arbeitsflächen sinnvoll sein. Wichtig ist, dass die Türen im Wohnbereich so breit sind, dass auch ein Rollstuhl hindurch passen könnte.

Manchmal helfen schon kleine, einfache Maßnahmen, um das Daheim altersgerecht zu gestalten, wie das Umstellen von Möbeln, das Anbringen von Haltegriffen an der Toilette oder eine einfache Sitzgelegenheit in der Dusche. Treppen müssen sicher sein, das einfache Abkleben von Kanten erhöht die Sichtbarkeit. Türschwellen kann man leicht entfernen – sie sind Stolperfallen und Hindernisse für den Rollstuhl. Dazu kommt das Thema Beleuchtung. Im Dunkeln werden einfache Gegenstände schnell zu Gefahren. Lichtschalter sollten daher gut erreichbar sein – auch für Rollator- und Rollstuhlfahrer. Eine weitere Möglichkeit sind Bewegungsmelder im Flur.

Systematische Planung

Es empfiehlt sich, systematisch und geplant an das Projekt der Umgestaltung heranzugehen und bereits zu Beginn einen Experten hinzuzuziehen, der die Räumlichkeiten begutachtet und passende Empfehlungen gibt. Ein professioneller Immobilienberater kann hier mit seiner Erfahrung gut zur Seite stehen. Wenn die Immobilie sich für größere Umbaumaßnahmen nicht eignet oder wenn die passende Infrastruktur vor Ort fehlt, sollte man in letzter Konsequenz auch einen Umzug in Erwägung ziehen. Der Immobilienmakler berät auch in diesem Falle gerne und kümmert sich im Nachgang um die Vermittlung des bisherigen Zuhauses an passende neue Eigentümer.

Text: ERA Deutschland GmbH