Wer zurzeit plant, sein Eigenheim zu verkaufen, steht vor einer kniffeligen Frage. Besonders, wenn es um eine schon etwas in die Jahre gekommene Bestandsimmobilie geht. Zum Beispiel das geerbte Elternhaus oder die Doppelhaushälfte mit Garten, die man lange Jahre mit der eigenen Familie bewohnt hat und die jetzt nach dem Auszug der Kinder zu groß geworden ist. Bei der aktuellen Kaufpreisfindung geht es oft um einen zentralen Punkt: die Energiebilanz. Um die ist es besonders bei älteren Wohnimmobilien eher schlecht bestellt.

Bis zu 20 Prozent Abschlag

Die tatsächlich erzielten Kaufpreise für solche Immobilien mit niedriger Energiestufe zwischen G und H sind in den vergangenen Monaten um einiges zurückgegangen. Mit bis zu 20 Prozent Abschlag gegenüber Häusern auf aktuellem energetischen Standard müssen Verkäufer zurzeit rechnen. Und die Nachfrage sinkt weiter. Bei einem Durchschnittspreis von rund 457.000 Euro für eine finanzierte Immobilie zum Kauf (inklusive Nebenkosten, zweites Quartal 2023, Angaben Interhyp) bedeuten 20 Prozent immerhin einen Preisabschlag von über 90.000 Euro.

Dabei ist festzustellen, dass die Preisabschläge in kleinen und mittelgroßen Städten sowie auf dem Lande erheblich höher ausfallen als in den Metropolen und dem Speckgürtel drumherum. An nachgefragten Standorten ist also auch eine schlecht sanierte Immobilie wertstabiler als ein gut saniertes Objekt weit jenseits der Hotspots. Das sollten Eigentümer bedenken.

Lohnt es sich also, aufwändig zu sanieren, bevor man sein Häuschen auf dem Immobilienmarkt anbietet?

Rentiert sich die Investition?

Fünf-oder sechsstellige Beträge in eine energetische Sanierung von dem Verkauf zu stecken, sollte gut überlegt sein. Denn die tatsächliche Wertsteigerung ist schwer zu kalkulieren. Da gibt es Faktoren wie gestiegene Materialkosten, Handwerkermangel oder den langwierigen Prozess der Bewilligung von Fördermitteln. Ist alles erledigt, hat sich die Marktlage vielleicht schon geändert. Und sind Sie sicher, wirklich die Vorstellungen der potenziellen Käufer zu treffen? Diese wollen vielleicht keine unansehnliche Wärmepumpe im Garten, sondern eine andere Lösung für ihre zeitgemäße Energieversorgung.

Wer dennoch vor dem Verkauf aufrüsten möchte, der sollte auf jeden Fall einen kundigen Energieberater oder Bausachverständigen zu Rate ziehen. Der Immobilienmakler Ihres Vertrauens wirft gerne einen ersten Blick auf Ihr Haus und empfiehlt dann die richtige Adresse. Muss die ganze Gebäudehülle beispielsweise eines Einfamilienhauses nachgerüstet werden, können sich bei einer energetischen Sanierung schnell Kosten in sechsstelliger Höhe ergeben. Das ist viel Geld. Und die Ausgabe rentiert sich beim Gegenrechnen womöglich nicht einmal.

Mit kleinen Ausgaben zum Ziel

Gegebenenfalls ist es klüger, die Immobilie mit erheblich einfacheren Maßnahmen für die Präsentation herzurichten und so zu einem guten Verkaufsabschluss zu kommen. Schönheitsreparaturen kann man selbst oder mit nur geringer Investition vornehmen: Die Räume und Türen streichen, Terrasse und Garten auf Vordermann bringen, gründlich putzen, das angeschlagene Wachbecken austauschen, Flur und Zimmer geschmackvoll dekorieren. Der erste Eindruck zählt und mit wenigen Handgriffen kann man viel erreichen, um das Haus gepflegt erscheinen zu lassen. Für solche Maßnahmen gibt es sogar einen eigenen Berufsstand: den Homestager. Er verwandelt die Immobilie mit einigen gezielten Handgriffen in ein dezent-attraktives Daheim. Dabei tauscht er auch mal Möbel aus, entfernt allzu Individuelles und stattet das Heim neutral ansprechend aus. So fühlen sich Interessenten schon bei der ersten Besichtigung wohl. ERA-Immobilienmakler haben beste Kontakte zu professionellen Homestagern und freuen sich, verkaufswilligen Eigentümern Empfehlungen zu geben.

Text: ERA Deutschland GmbH