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Stadt oder Land – entscheidend ist die Lebenslage

In gewisser Weise steckt in jedem Menschen sowohl ein Stadt- und auch gleichzeitig ein Landmensch. Die eigene Lebenslage entscheidet allerdings schlussendlich, wohin die Reise für uns geht. Immerhin ist selbst diese Entscheidung nicht in Stein gemeißelt, denn sie lässt sich erneut, abhängig der eigenen Lebensumstände, anpassen. Wir klären heute, worin die Unterschiede bestehen und wie sich das Leben als Stadt- oder Landmensch gestaltet.

Der Lauf der Dinge

Jeden Tag verlieben sich die Menschen. Sie Liebe ist nicht selten der Auslöser, weltweit von der Stadt auf das Land oder vom Land in die Stadt zu ziehen.

  • Land: Besonders junge Familien zieht es häufig in die Idylle des Landes, um die Ruhe zu genießen und dem städtischen Trubel zu entgehen. Hier werden Landleute sesshaft, ziehen ihre Kinder groß und genießen die frische Luft.
  • Stadt: Die junge Generation fühlt sich dagegen von der Stadt angezogen. Das wilde Leben, die gewaltige Infrastruktur und der Trubel der Menschen faszinieren jüngere Menschen. Doch sobald die Liebe und die Gedanken an die nächste Generation kommen, so schließt sich der Kreis und auch die jüngere Generation wandert oftmals hinaus auf das Land.

Ein gut durchdachter Immobilienkauf

Die Lage ist beim Kauf einer Immobilie einer der wichtigsten Faktoren. Natürlich geht es einerseits darum, dass der Standort gut gewählt ist und den potenziellen Käufern gefällt. Doch abgesehen von diesen Standard-Fragen geht es beim Abwägen eines Kaufs um weitaus mehr.

Das eigene Alter spielt eine bedeutende Rolle, denn auch die Rentenzeit sollte beim Kauf einer Immobilie beachtet werden. Sind Treppen jetzt und in zehn Jahren ebenfalls noch kein Problem? Wie sieht es in der Nähe mit der ärztlichen Versorgung aus?

Gleichzeitig ist ein Kauf einer Immobilie auch häufig eine erste Altersvorsorge. So werden das Haus oder die Wohnung gar nicht für den eigenen Zweck erworben (oder nicht nur), sondern zugleich auch als Vorsorge für die Zukunft. So ist es beispielsweise wichtig, auch bereits jetzt über einen möglichen Wiederverkaufswert des Objektes nachzudenken. Gerade ein Haus auf dem Land wird von vielen Käufern aufgrund des Charmes bevorzugt. Andere Zielgruppen sind dagegen von kleineren Wohnungen in der Stadt deutlich mehr angetan und zahlen hierfür einen höheren Preis.

Der Preis ist oftmals entscheidend

Ob Singles, Paare oder Familien auf dem Land oder in der Stadt sesshaft werden, hängt einerseits von vielen Faktoren ab, andererseits aber auch schlichtweg vom Preis. Immobilien lassen sich demzufolge grob kategorisieren.

  • Immobilien sind auf dem Land meistens günstiger als vergleichbare Objekte in der Stadt. Wem es auf den Preis ankommt, dürfte auf dem Land besser bedient sein, wobei es sich hierbei auch gleichzeitig um eine „schwächere“ Region handelt.
  • Dass der Preis überhaupt niedrig ist, dem liegt oftmals eine weniger ausgebaute Infrastruktur zugrunde. Zwar ist dies nicht überall der Fall, jedoch ist beispielsweise der öffentliche Nahverkehr meistens weniger ausgebaut als in der Stadt.
  • Die Region ist bei der Kaufentscheidung ebenfalls zu beachten. Es gibt viele Bundesländer und Regionen, in denen die Menschen eher abwandern, sodass häufig Wohnraum leer steht. Das gilt sowohl für Dörfer als auch Städte gleichermaßen. Auf diese Weise ergibt sich ein Preisfall und auch in der Stadt sind die Preise erschwinglich – das Resultat sind ländliche Gegenden, die relativ wenig frequentiert sind.
  • In einer beliebten Großstadt sieht die Sache ganz anders aus. Hier weichen die Interessenten immer mehr auf ländliche Regionen und Grenzgebiete aus. Sie sind zwar oft bereit, einen höheren Preis für ihr Wunschobjekt zu zahlen, doch dieses muss auch erst einmal zur Verfügung stehen.
  • Selbst im ländlichen Raum, der in der Nähe von begehrten Großstädten liegt, ist ein deutlicher Preisanstieg zu verzeichnen. Selbst auf dem Land wird der Wohnraum bereits knapp und sowohl Immobilienbesitzer als auch Baufirmen halten weiterhin Ausschau nach neuen Möglichkeiten.

Ein stetiges Für und Wider

Ob es eine städtische oder ländliche Immobilie wird, hängt maßgeblich vom Preis ab. Zwar müssen Stadt-Interessenten mit höheren Mietpreisen sowie Kaufpreisen rechnen, brauchen aufgrund der besseren Infrastruktur aber nicht Pendeln. Auf dem Land wiederum sind die Preise für Wohnraum niedriger, doch die Extra-Kosten dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

Allein der Preis für Grundstücke und Immobilien reicht für einen Vergleich nicht aus. Es ist stattdessen ratsam, alle Kosten zu vergleichen und dabei jeweils die Vor- und Nachteile (auch in finanzieller Hinsicht) gegenüberzustellen.

Grundlegend gilt: Wird nur der Grundstückspreis zwischen Stadt und Land verglichen, so gewinnt selbstverständlich das Land. Immobilienpreise in Metropolen-Nähe können gut und gerne 50 Prozent über dem deutschlandweiten Durchschnitt liegen. Blickt man dagegen auf das Land, so können die Preise bis zu 40 Prozent unter dem Durchschnitt in Deutschland liegen. Hier lohnt sich ein Vergleich.

In der Regel sind sowohl Miet- als auch Kaufpreise auf dem Land stets günstiger, je weiter die Lage von einer Metropole entfernt ist. Einkalkuliert werden müssen aber auch die sonstigen Kosten, um keine Fehlplanung zu erstellen.

Fahrtkosten nicht unterschätzen

Auf dem Land liegen die generellen Fahrtkosten aufgrund des Benzin- bzw. Dieselverbrauchs höher als in der Stadt. Auch zeitlich müssen Bewohner der ländlichen Gebiete mehr Zeit für den Anfahrtsweg (z.B. zur Arbeit) einplanen. Ein preiswertes Grundstück kann daher auch schnell durch weitere Kosten zu einer weniger lukrativen Investition werden.

Natürlich verzichten auch städtische Bewohner nicht auf Fahrzeuge, sind auf diese aber nicht zwangsweise stets angewiesen. Das öffentliche Verkehrsnetz ist in der Regel gut ausgebaut und preisgünstiger als die Fahrt mit dem Auto.

Oftmals reicht ein Auto auf dem Land auch gar nicht aus, damit alle Familienmitglieder zur rechten Zeit bei ihren Terminen sind. Ein zweiter oder dritter Wagen muss damit ebenfalls finanziert, geplant und auch getankt werden – das kann auf Dauer ins Geld gehen.

Es ist daher gar nicht einfach, Stadt gegenüber Land zu vergleichen, da hier viele Faktoren eine Rolle spielen – weitaus mehr Faktoren als nur der reine Immobilien- und Grundstückspreis. Auch

  • monatliche Kosten
  • Auto-Fahrtzeiten
  • Spritkosten
  • Finanzierungskosten
  • Wohnnebenkosten
  • und Weiteres

muss gegenübergestellt und entsprechend eingeplant werden.

Beispiel: Nehmen wir die Stadt München. Hier ist der Preis für Immobilien natürlich deutlich teurer als auf dem Land, allerdings kann diese Ersparnis (die für das Land spricht) schnell von den sonstigen Kosten aufgefressen werden. Ein vermeintlich günstiges Objekt kann daher zu einem Negativobjekt werden, wenn – je nach individueller Situation – noch Fahrtkosten und Fahrzeit eingerechnet werden.

Auch die Lebensqualität ist wichtig

Betrachtet man Stadt vs. Land rein finanziell, so sind beide Varianten mit Vor- und Nachteilen ausgestattet. Die eigene Entscheidung sollte daher nicht rein von den Finanzen abhängig gemacht werden, da auch die ganz persönlichen Interessen bedeutend sind.

Suche ich den Trubel der Stadt oder bin ich generell eher ein Landmensch? Nervt mich der Hahn, der ab fünf Uhr kräht oder sind Dorf-Geräusche, wie das Glockenläuten, genau richtig? Bei diesen Fragen scheiden sich die Geister, da jeder Mensch ganz andere Gedanken und Vorlieben hat.

Es ist daher wichtig, dass potenzielle Käufer

  • die persönlichen Interessen
  • den eigenen Charakter
  • die Gedanken zur gewünschten Lebensqualität

mit in die Entscheidung einfließen lassen.

Wo sind die Menschen glücklicher?

Viele Stadtmenschen wünschen sich häufig ein wenig mehr Ruhe. Vielleicht sind sie vom Straßenbahn- und Fluglärm geplagt und würden sich stattdessen über einen Hahn, Glockenläuten und das sanfte Vogelgezwitscher freuen. Das „langsamere“ Landleben hat viele Vorzüge, aber natürlich auch Nachteile. Ein langer Anfahrtsweg und dauerhaftes Pendeln können beispielsweise ebenfalls auf Dauer zermürben.

Es gilt jeweils abzuwägen, welche Faktoren besonders wichtig sind. Wer beispielsweise gerne Bücher liest oder die Natur beobachtet, wird das Pendeln mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angenehm finden. Wer lieber unabhängig ist und höhere Spritkosten nicht scheut, wird mit dem eigenen Fahrzeug anreisen und ebenfalls auf dem Land glücklich. Stadtmenschen wiederum freuen sich darüber, zu nahezu jeder Tages- und Nachtzeit eine Location in der Stadt zu finden, um noch ein kühles Bier oder einen Imbiss zu sich nehmen zu können. Auch Ärzte, Freunde und die generelle Infrastruktur sprechen eindeutig für die Stadt. Hier stellt sich nur die Frage, ob der jährliche Urlaub ausreicht, um ein wenig Frischluft zu tanken.

Jeder trifft seine eigene Entscheidung.

 

Text: Diginauten Lengemann & Lengemann GbR