Mieten oder kaufen ?

Das Dach über dem Kopf gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen und dabei gibt es im Grunde nur zwei Alternativen: mieten oder kaufen. Argumente gibt es für beides. Wofür man sich entscheidet, hängt sowohl von emotionalen als auch von finanziellen Faktoren ab.

Veränderte Bedingungen bei Preisen und Zinsen

Noch vor kurzem war man in Deutschland landauf, landab davon überzeugt, dass unter finanziellen Aspekten kaufen eher lohne als mieten. Moderate Bauzinsen und dazu Immobilienpreise, die bis vor rund einem Jahrzehnt auf annehmbarem Niveau lagen, stützten damals diese Ansicht. Allerdings kam dann Dynamik in die Angebotspreise: Sie bewegten sich stark nach oben und hielten sich dort stabil, vor allem an attraktiven Standorten. Der Traum vom Eigenheim rückte damit für viele in die Ferne, allerdings half das weiter fallende Zinsniveau bei der Kaufentscheidung.

Seit 2022 sind nun aber die Bauzinsen stark angestiegen. Mag eine Monatsrate von 1.300 Euro ehemals noch für die Abzahlung eines Kredits von 400.000 Euro gereicht haben, so gibt es dafür jetzt nur noch rund 285.000 Euro. Wie also das Eigenheim finanzieren? Kaufen oder doch lieber mieten?

Eine emotionale Entscheidung

Die Entscheidung für den Kauf oder dafür, weiterhin zu mieten, hat oft emotionale Gründe. Wer lieber mietet, hat sich womöglich deshalb dazu entschlossen, weil er nichts mit der lästigen Hausverwaltung oder Reparaturen zu tun haben möchte, sich ohne Immobilie freier und unabhängiger fühlt, nicht auf ein genussvolles Leben im Hier und Jetzt verzichten möchte. Wer kauft, denkt an einen geschützten Lebensraum für die Familie, möchte nicht abhängig vom Vermieter sein, will sein Heim ganz nach eigenen Vorstellungen gestalten und betrachtet das Eigenheim als wichtigen Teil der Altersvorsorge.

Die finanziellen Aspekte

Nüchtern betrachtet geht es bei der Entscheidung aber vor allem um finanzielle Aspekte. Der Erwerb eines Eigenheims ist immerhin für viele die größte Einzelinvestition ihres Lebens. Da muss man seine Möglichkeiten genau analysieren. Was kann man sich wirklich leisten?

Natürlich ist das abhängig vom individuellen Einkommen. Das Forschungsinstitut Empirica ermittelte jüngst, dass Käufer einer 80-Quadratmeter-Wohnung zumindest in den Top-Sieben-Städten bei einem Eigenkapitalanteil von 20 Prozent – die untere Grenze der empfohlenen Summe von mindestens 20 bis 30 Prozent – rund 45 Prozent des Nettoeinkommens für ihre Immobilie aufwenden müssten. Dies umfasst Zinszahlungen, Kaufnebenkosten und Rücklagen für die Instandhaltung. Das ist viel. Die gute Nachricht für ländliche Gebiete: Hier liegt der Anteil des Nettoeinkommens für die eigene Immobilie bei nur rund 23 Prozent.

Wenn kaufen teurer wird: Finanzierungsberatung in Anspruch nehmen

Wer mietet statt zu kaufen, für den liegt der Anteil des Nettoeinkommens fürs Wohnen momentan im Schnitt niedriger als beim Kauf. Jahrelang war das Niveau eher ausgeglichen. Daher sollten Interessenten, die trotzdem ihren Traum vom Eigenheim weiterverfolgen möchten, unbedingt eine gute Finanzierungsberatung in Anspruch nehmen. ERA Immobilienberater empfehlen gerne den passenden Experten.

Was potenziellen Käufern zusätzlich helfen würde, wäre ein spürbares Abfallen der Kaufpreise. Damit ist allerdings kaum zu rechnen, denn es gibt weiterhin zu wenig Wohnungen auf dem Markt und bei der zurzeit sehr verhaltenen Bautätigkeit wird sich das nicht so schnell ändern.

Kaufen lohnt doch: Der Blick in die Zukunft

Unabhängig von allen Betrachtungsweisen hat sich der Kauf bisher trotzdem immer gelohnt. Warum? Wer kauft, der gibt weniger für den täglichen Konsum aus, geht weniger in Restaurants, ins Theater oder auf Reisen und baut so Vermögen auf, dass ihm im Alter zugutekommt. Wer mietet und damit weniger Kosten fürs Wohnen hat, wird das Gesparte in der Regel eher ausgeben als anlegen. Sein Vermögen schrumpft. Nur wer seine Einsparungen durch die Mietsituation sinnvoll anlegt, profitiert am Ende.

Letztlich muss jeder selbst entscheiden, welche Variante er bevorzugt. Unsere ERA Experten helfen im Fall des Falles gerne dabei, im vertraulichen Gespräch die individuell richtige Lösung zu finden.

Text: ERA Deutschland GmbH