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Energiesparen und Sanieren: Wie lohnt sich die energetische Sanierung für Immobilienbesitzer

Nur wenige Themen haben Hausbesitzer deutschlandweit in den letzten Jahren so sehr beschäftigt wie die energetische Sanierung. Neue Auflagen von Seiten des Gesetzgebers, aber auch die Diskussionen zum Klimawandel ließen die energetische Sanierung immer deutlicher zum Mittelpunkt von Bauprojekten werden. Dazu bieten energetische Sanierungen natürlich auch das Potenzial verschiedene Förderungen von Bund, Ländern und Kommunen in Anspruch zu nehmen. Auch das weckt das Interesse.

Gleichzeitig ist die energetische Sanierung ein Thema, mit dem sich Besitzer von Altbauten zwangsläufig auseinandersetzen müssen. Spätestens wenn über den Austausch der Heizungsanlage nachgedacht wird und der Wechsel der Fenster aufgrund von Undichtigkeiten erforderlich ist, informieren sich die meisten Immobilienbesitzer über besonders sparsame Lösungen.

Energetische Sanierung ist kostenintensiv

Warum vielen Immobilienbesitzer die Entscheidung für eine energetische Sanierung schwerfällt, lässt sich vor allem mit den Kosten begründen. Die komplette Sanierung eines alten Hauses mit dem Ziel, dieses an den aktuellen Energiestandard anzupassen, verursacht rasch Kosten von bis zu 150.000 Euro oder mehr. Gerade deswegen ist eine solche energetische Sanierung oft nur Schritt für Schritt möglich. Nur wenige können sich die Komplettsanierung in einem Zug leisten.

Bei guter Planung spricht nichts dagegen, die Komplettsanierung auf mehrere Etappen aufzuteilen, um sie sicher finanzieren zu können. Hier bedarf es aber einem ausgeklügelten Konzept, das auch die Sanierung in mehreren Schritten möglich macht. Eine ungünstige Planung kann schwerwiegende Folgen haben und die verbesserte Energieeffizienz gefährden.

Das sind die größten Energiefresser in Altbauten

Eine energetische Sanierung verfolgt in erster Linie ein Ziel: Sie soll die Energieeffizienz eines Hauses maßgeblich verbessern. Um hier spürbare Veränderungen und Anpassungen zu erreichen, gilt es zunächst die größten Energiefresser zu beseitigen. Der Effekt kleinerer Maßnahmen verpufft leider nahezu, sodass sich dadurch kaum Vorteile beim Energieverbrauch verbuchen lassen.

Bei den meisten Altbauten treten immer wieder die gleichen „großen“ Energiefresser auf. Zunächst muss hier die Heizung genannt werden. Bundesweit sind die Heizungsanlagen in vielen Haushalten veraltet. Sowohl bei den Gas- und Ölheizungen als auch bei den Festbrennstoffkesseln hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die Technologien wurden stetig weiterentwickelt und anhaltend optimiert. Bereits durch die Auswahl einer neuen Heizungsanlage kann die Energieeffizienz also deutlich verbessert werden.

Neben den Heizungsanlagen gehören Dächer und Fassaden bei vielen Altbauten zu den Energiesünden schlechthin. Oft sind diese überhaupt nicht oder nur durchschnittlich gedämmt. Die Verarbeitung guter Dämmmaterialien lohnt sich für einen Altbau sowohl beim Dach als auch bei der Fassade und hat einen weiteren, ausgesprochen positiven Effekt. So wirkt sich die verbesserte Dämmung positiv auf das Wohnklima aus. Im Sommer wird ein starker Anstieg der Raumtemperaturen vermieden, während im Winter die Heizungswärme in den Räumen gehalten wird.

Es gibt verschiedene Dämmmaterialien, die für die energetische Sanierung infrage kommen. Entscheidend ist vorrangig, ob Bauherren beispielsweise nur auf natürliche Rohstoffe setzen möchten. Neben der Dämmung von Fassade und Dach verdienen gerade die Kellerdecken besondere Berücksichtigung. Auch sie müssen gedämmt werden, um zu vermeiden, dass sich die Kälte des Kellers von unten ihren Weg durch das Haus bahnt.

Diese Kernaufgaben der energetischen Sanierung müssen nicht zwangsläufig Schlag auf Schlag erfolgen, sondern können auch auf mehrere Jahre gesplittet werden. In diesem Fall gilt es aber langfristig zu denken, sodass die einzelnen Materialien und Maßnahmen dann gut aufeinander abstimmbar sind.

Energetische Sanierung richtig planen

Die energetische Sanierung ist zeit- und kostenintensiv. Wichtig ist abzuwägen, wann welche Maßnahmen erledigt werden. Hier sollten sich Immobilienbesitzer auf ihr Gefühl und die gesammelten Erkenntnisse verlassen. Im Alltag zeigt sich am besten, ob die Heizung eines Hauses im Winter vielleicht doch schon das eine oder andere Mal schwächelt. Auch wenn auffällt, dass es an den Fenstern stark zieht, sollte reagiert werden. Es kann sich in diesem Fall lohnen, die teure Dachsanierung hinten anzustellen und stattdessen zunächst den Austausch der Fenster vorzunehmen.

Bei der Planung der energetischen Sanierung muss ebenso auf die Nutzungsart des Gebäudes und das Alter eingegangen werden. Grundsätzlich gibt es für die energetische Sanierung keine pauschale Empfehlung. Es wird meistens dort begonnen, wo der Bedarf am höchsten ist. Aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsarten ergeben sich auch verschiedene Modernisierungszyklen.

Bevorzugt von außen nach innen sanieren

Auch wenn es keinen allgemein gültigen Fahrplan gibt, haben sich Empfehlungen für die energetische Sanierung durchgesetzt. Demnach sollten Altbaubesitzer hier bevorzugt von außen nach innen arbeiten. Dieser Empfehlung zufolge wird erst die Dämmung der Gebäudehülle vorgenommen. Diese bildet eine wichtige Grundlage für die spätere Energieeffizienz. Umso besser die Gebäudehülle gedämmt ist, desto weniger Energie geht schließlich nach außen verloren.

Die Investitionen, die in die Außendämmung fließen, machen sich später bei der energetischen Sanierung im Innenbereich positiv bemerkbar. Da weniger Wärme über die Wände verlorengeht, kann die Heizung ein wenig kleiner dimensioniert sein. Investieren Hausbesitzer stattdessen zuerst in die Heizung und schieben die Dämmung der Fassade nach hinten, entsteht ein gegenteiliges Bild. Es muss eine deutlich leistungsstärkere Heizung angeschafft werden. Diese ist aber auch kostenintensiver. Trotzdem wird sie gebraucht, um den noch hohen Energiebedarf zu decken. Wird dann später die Sanierung der Fassade vorgenommen, ist die leistungsstarke Heizung vollkommen unnötig.

Die Energieeffizienz allein sollte laut vielen Experten übrigens nicht der entscheidende Grund für die Sanierung bestimmter Bereiche sein. Zwar kann durch eine bessere Energieeffizienz Geld gespart werden, doch die hohen Kosten, die auf der anderen Seite stehen, dämpfen die Freude auf die Einsparungen. Es sollte also für jedes Vorhaben wenigstens einen weiteren Grund geben, um die energetische Sanierung voranzutreiben. Hier kann es sich beispielsweise um ohnehin vorgesehene Umbauten handeln. Aber auch ein besserer Sonnen- und Einbruchschutz sind Argumente, die beispielsweise für den Einbau neuer Fenster sprechen.

Gerade einschneidende Umbaumaßnahmen wie zum Beispiel der Ausbau des Dachgeschosses oder eben auch der Bau eines Wintergartens gehören zu den Projekten, die letztlich die gesamte Bauphysik positiv oder negativ beeinflussen. Deswegen ist es wichtig, hier immer einen Schritt weiter zu denken und eben auch die Fragen der Energieeffizienz zu berücksichtigen.

Bei der energetischen Sanierung darf das Gleichgewicht nicht aus den Augen verloren werden. Jede Sanierungsarbeit, die vorgenommen wird, hat Einfluss auf das Gleichgewicht des Hauses. Oberstes Ziel muss sein, dass dieses zum Schluss wieder passt. Wie groß das Ungleichgewicht im Laufe der Sanierungsarbeiten wird, hängt letzten Endes in erster Linie davon ab, welche Arbeiten vorgenommen werden und in welchem Zeitraum die Abwicklung erfolgt. Grundsätzlich sollte immer versucht werden, kostspielige Nachjustierungen zu vermeiden.

Text: Diginauten GmbH / ERA Deutschland GmbH
Bild: stock.adobe.com / Ingo Bartussek